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Erich Fromm Gesellschaft, Michael Kubsda “Autoritarismus und Antisemitismus in der frühen Kritischen Theorie”
November 4 @ 18:00 - 20:30
Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Aktionstage gegen Antisemitismus statt.
Anmeldungen und Information zum Austragungsort per Email über aga-rub@gmx.de
Im 21. Jahrhundert kehren in den westlichen Demokratien zwei gesellschaftlich-politische
Massenphänomene zurück, die die meisten Menschen am Ende des 20. Jahrhunderts für
historisch überwunden glaubten: Autoritarismus und Antisemitismus. Eine zunehmende Zahl
von Menschen in den modernen Gesellschaften des Westens zeigt eine Begeisterung für
vermeintlich starke, meist nationalistisch eingestellte politische Führungspersönlichkeiten und
nicht selten wird die Verantwortung für politisch, ökonomisch und sozial unerwünschte
Entwicklungen auf Minderheiten abgewälzt und insbesondere durch antisemitische Vorurteile
vermeintlich erklärt.
Das individuelle Aufgehen in der Gefolgschaft autoritärer Persönlichkeiten und Ideologien mag
den Betroffenen dabei zwar eine vordergründige Linderung des Gefühls bringen, als Mensch
und Nation „betrogen“ zu werden – doch es birgt in Wahrheit eine Bandbreite an Fallstricken
für die soziale, psychische und ökonomische Lage der Mitglieder der bürgerlichen
Gesellschaften.
Genau dieses Problem wurde zwischen 1930 und 1950 von den Vertretern der ersten Generation
der Kritischen Theorie untersucht. Ein Grund, um vor dem Kontext der Gegenwart noch einmal
einen Blick auf die Untersuchungen und Forschungen von damals zu werfen. Zuerst sollen die
Ergebnisse der Forschungsprojekte, die einen Zusammenhang von sozial-ökonomischen
Strukturen, autoritärer Persönlichkeitsorientierung und antisemitischen Vorurteilen nachweisen
konnten, dargestellt werden. Danach wird in einem zweiten Teil analysiert und anschließend im
Plenum mit den Anwesenden diskutiert, ob die Erklärungsansätze von damals heute noch
aufgreifenswert klingen, um das aktuelle Problem von Autoritarismus und Antisemitismus zu
erklären und Strategien zu entwickeln, wie diesen menschenfeindlichen Einstellungen begegnet
werden kann.