Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Aktionstage gegen Antisemitismus statt.
Anmeldungen und Info zum Austragungsort per E-Mail: aga-rub@gmx.de
Soll der Antisemitismus nicht als ein bloßes Vorurteil verharmlost, sondern im ideologiekritischen Sinn als wahnhafte Projektion dechiffriert werden,
so gilt es, sich den Begriff der “antisemitischen Gesellschaft” zu vergegenwärtigen, der von Theodor W. Adorno und Max Horkheimer mit Bezug auf die
Kritik der politischen Ökonomie von Karl Marx entwickelt wurde. Davon ausgehend soll gefragt werden, inwiefern sich die Überlegungen von Adorno
und Horkheimer zur Kritik des islamischen Antisemitismus und eines antisemitischen Antizionismus eignen. Der Zionismus ist eine unmittelbare
Antwort sowohl auf den europäischen als auch auf den arabischen und islamischen Antisemitismus. In ihm existiert zwangsläufig ein
Spannungsverhältnis zwischen universalistischem Emanzipationsanspruch und notwendigerweise partikularer Organisation in Form
eines Nationalstaates. Wie ist der Zionismus als nationale Befreiungsbewegung der Juden und Jüdinnen vor dem Hintergrund einer kritischen
Theorie der Gesellschaft zu begreifen? Was hatten die Kritischen Theoretiker zu Israel und zum Zionismus zu sagen? Uns was bedeutet
der von Adorno formulierte neue kategorische Imperativ, alles Handeln und Denken im Stande der Unfreiheit so einzurichten, dass Auschwitz
sich nicht wiederholen kann, angesichts der aktuellen Bedrohung des jüdischen Staates durch das iranische Regime und die Hesbollah?