Rückblick. Nicht mehr lang und wir können offiziell sagen, dass wir es hinter uns gebracht haben. 2021: Das Jahr danach oder noch mittendrin? Egal wie, wir sind bereit für die Covid-Impfung, Festivals und alles, was wir dieses Jahr nicht durften.
Januar, Februar, März, Lockdown – Corona hat uns umgehauen. Wir schreiben Geschichte und können irgendwann den Coronababyboomern sagen, dass sie Kinder aus leidenschaftlicher Langeweile sind. Doch nicht nur das, wir werden auf dieses Jahr zurückblicken und die dicken Merkeltränen vergießen, denn erst wenn es weg ist, wissen wir, was wir vermissen. 2021 steht unmittelbar vor der Tür, winkt mit dem Impfstoff, mit einer Perspektive, mit Ausgang. Doch wir wollen zurückblicken! In ein Jahr, dass nicht solidarischer, aber auch Ich-Bezogener hätte sein können. Damit Ihr aber das Wichtigste nicht vergesst, fassen wir Euch unsere wichtigsten News des Jahres zusammen. Denn so schlimm kann es nicht sein, wenn in der Bundesliga immer noch der Ball rollt. Ein hoch auf 2020 und ein Glück Auf 2021!
WIR WARTEN SEHNSÜCHTIG AUF DICH!
:Die Redaktion
Reportage. Weihnachten steht vor der Tür, die Infektionszahlen steigen weiter. Wie geht man mit so einer Ausnahmesituation um? Darüber habe ich mit einigen jungen Menschen gesprochen.
Es gibt viele Gründe, warum junge Menschen den elterlichen Haushalt verlassen. Ob nun für Studium oder Arbeit in einer anderen Stadt, der Gründung einer Familie oder als eine Form der Emanzipation von den Eltern. Im Durchschnitt machen sie diesen Schritt in Deutschland zwischen dem 23. und 24. Lebensjahr, womit sie gut zwei Jahre unter dem Durchschnitt der EU-Mitgliedsstaaten liegen, so das Ergebnis einer Umfrage von Eurostat im Jahr 2019. In der Vorweihnachtszeit sehen sich nun viele mit der Frage konfrontiert, wie sie die Feiertage dieses Jahr verbringen wollen. Denn in Zeiten einer Pandemie kommen einige neue Herausforderungen hinzu. Ich habe mit einigen Menschen gesprochen und sie nach ihren Problemen, Plänen und Gedanken mit und zu Weihnachten 2020 befragt. Was macht man in einem Jahr, in dem jeder Kontakt ein gewisses Risiko beherbergt?
„Ich lebe in Krefeld und meine Mutter in Füssen — 633 Kilometer von hier entfernt“, schreibt Lena (22). Da sie bisher Weihnachten auch im kleinen Kreis gefeiert hat, sei dies kaum ein Problem. Das gemeinsame Essen in einem Restaurant oder Ausgehen vermisse sie trotzdem. „Dafür haben wir aber beschlossen, neue Gerichte und ein paar Cocktailrezepte zu Weihnachten auszuprobieren.“ Ähnlich geht es Johanna. Die 24-jährige feierte auch bisher Weihnachten im kleinen Kreis mit ihren Eltern: „Meine Eltern wohnen in meiner Heimatstadt Iserlohn und ich seit ca. fünf Jahren in Münster, wo ich studiere.“ Die Ansteckungsgefahr macht ihr Sorgen, weswegen sie auf Abstand zueinander achten wollen, damit sie trotz der Pandemie die Feiertage gemeinsam verbringen können. Ganz praktische Probleme, die mit der Pandemie nichts zu tun haben, bleiben natürlich auch dieses Jahr nicht aus. So schreibt Frida (23), dass Weihnachten mit ihren Eltern dieses Jahr ausfällt: „Ich lebe in Hamburg, während meine Eltern ziemlich abseits in Niedersachsen leben. Normalerweise verbringe ich die Weihnachtstage mit meiner Familie im kleinen Kreis, dieses Jahr ändert sich das jedoch zum ersten Mal und ich besuche stattdessen gute Freund:innen von mir.“ Denn der Arbeitsplan ihrer Mutter machte ihnen dabei einen Strich durch die Rechnung. „Dieses Problem lösen wir ganz einfach, indem wir die Zeit nachholen. Da ich zum Jahreswechsel selbst viel zu tun habe, kommt mir das ganz gelegen und ich hoffe, die Zeit so ruhig wie möglich verbringen zu können.“
Wer auch in den letzten Jahren Weihnachten nur im sehr kleinen familiären Kreis gefeiert hat, kann das auch dieses Jahr relativ leicht fortsetzen. Für diejenigen, die zum Beispiel Weihnachten üblicherweise auch mit ihren Großeltern, die altersbedingt zur Risikogruppe gehören, verbringen, wird es jedoch etwas schwieriger. Dennis (24) erzählte mir davon, wie er sich auf die Feiertage vorbereitet. „Ich lebe bis auf ein paar Wochenenden (alle vier bis acht Wochen) in Aachen. Meine Eltern leben etwa 200 Kilometer entfernt in dem 3.000-Seelen Dorf Ihmert.” Während der ersten Welle an rapide steigenden Infektionszahlen hatte er wieder bei seinen Eltern gelebt, bevor er aufgrund von Klausuren nach Aachen zurückkehrte, und nun für ungefähr drei Monate nicht mehr in seinem Heimatdorf war. „Ich werde das Weihnachtsfest mit meiner Familie feiern. Wir werden es in einem möglichst normalem Rahmen stattfinden lassen. Bevor ich in die Heimat zurückkehre, werde ich mich freiwillig und bewusst zwei Wochen lang in eine Art Quarantäne begeben und versuchen, den Kontakt zu Personen außerhalb meiner Wohngemeinschaft vollständig einzustellen. Dies tue ich, um das Risiko für meine Familie und im Besonderen für meine Großeltern zu minimieren.
Dennoch werde ich auf einen Abstand zu meinen Großeltern achten und somit auf Umarmungen und ähnliches verzichten.“ Jelena (21) aus Gelsenkirchen feiert Weihnachten üblicherweise mit ihren Eltern und Geschwistern. „Das ist schon etwas kritisch. Das richtige Problem kommt erst am 1. Weihnachtstag, weil ich da Geburtstag habe und immer alle unangekündigt kommen. Deshalb überlege ich dieses Jahr, allen zu sagen, dass sie nicht kommen sollen, was aber auch recht unweihnachtlich wäre“.
Für manche fällt das Weihnachtsfest dieses Jahr jedoch wohl ganz aus. So auch für Charleen (24) aus Dortmund: „Da meine Familie in der Welt verstreut lebt, sind die Feiertage eine der wenigen Anlässe im Jahr, um sich wiederzusehen. Das Weihnachtsfest selbst bedeutet uns zwar nichts, aber die gemeinsame Zeit wurde dennoch genutzt.“ In einem normalen Jahr würde sie einen Tag mit der Familie ihres Partners und einen mit ihrer verbringen. „Da wir aufgrund der Maßnahmen allerdings nicht zusammen feiern können, haben wir beschlossen, das Ganze abzusagen, damit niemand ausgeschlossen werden muss.” Sonderlich viel liegt ihr und ihrer Schwester an den Feierlichkeiten jedoch nicht, weswegen sie zwar den Umständen entsprechend in kleineren Gruppen nach- oder vorfeiern werden, wegen der Absage jedoch nicht wirklich traurig sind. Ähnlich geht es auch Michel (26), den ich nach seinen Plänen für Weihnachten gefragt habe. Seine Familie lebt an der Nordseeküste, er in Bochum. „Die Frage ist sicher anders gemeint, aber nicht jeder ist Christ, hat eine heile Familie und Weihnachten frei.“ Während der Feiertage müsse er arbeiten, und die restliche Zeit wird er mit seiner Mitbewohnerin oder einer Freundin verbringen, welche zu Besuch ist. Das einzige Problem an Weihnachten ist dieses Jahr für ihn, so viel arbeiten zu müssen.
Und ich? Ich bin irgendwo dazwischen.< Schon länger feiert meine Familie nur noch an Heiligabend und dem ersten Feiertag. Das meiste davon wird dieses Jahr jedoch auch eingestampft. Ein gemeinsames Essen mit meinen Eltern an Heiligabend ist das Einzige, was vom irgendwie-ja-doch-traditionellen Weihnachtsfest übrigbleibt. Die Tage danach, bis Silvester, werde ich wohl mit Freund:innen verbringen, die in den letzten Wochen und Monaten sowieso zu meinen Kontaktpersonen gehörten. Auch wenn es mir vor dem Einkaufen graut, freue ich mich auf das gemeinsame Kochen und Essen – glücklicherweise bleibt damit mein Lieblingsaspekt der Feierlichkeiten bestehen. Ich bin nicht christlich und das eigentliche Fest bedeutet mir sehr wenig bis nichts. Nachdem ich große Teile meiner Familie jetzt jedoch schon eine lange Zeit nicht gesehen habe, bleibt aber auch die Freude über den ausfallenden Weihnachtsstress dieses Jahr aus. Ich hatte mich bereits seit längerer Zeit darauf eingestellt und werde mich wohl auch problemlos mit dem etwas anderen Weihnachtsfest abfinden können, mit ein wenig Glück und Impfstoff kann ich mich Weihnachten 2021 endlich wieder über die Verwandtschaft ärgern.
:Jan-Krischan Spohr
Finanzen. Die Hilfen für Studierende, die zwischen 100 und 500 Euro liegen, können bald wieder beantragt werden – möglicherweise bis zum Ende des Wintersemesters.
Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat bekannt gegeben, die Nothilfen für Studierende, die im September ausgelaufen sind, für den November erneut auszuzahlen. Eine Antragsstellung soll ab Mitte November möglich sein, nachdem IT-Probleme mit dem Verfahren gelöst sind. Außerdem stellte Karliczek in Aussicht, die Hilfen für das ganze Wintersemester laufen zu lassen. „Wir sind uns mit dem Deutschen Studentenwerk einig, dass wir die bewährte Überbrückungshilfe für Studierende in pandemiebedingten Notlagen im November wiederaufleben lassen“, sagte Karliczek der Rheinischen Post. „Ich kann mir vorstellen, dass die Überbrückungshilfe aber auch darüber hinaus bis zum Ende des Wintersemesters weiterläuft.“ Die Ministerin betonte, man lasse „die Studierenden in dieser Pandemie nicht allein.“
Die Hilfen, die zwischen 100 und 500 Euro liegen und jeden Monat erneut beantragt werden müssen, sind im vergangenen September entgegen der Kritik von Studierendenverbänden ausgelaufen. Insbesondere kritisierten Verbände wie der „freie zusammenschluss von student*innenschaften“ (fzs) die zufriedenen Töne der Bundesbildungsministerin: „Während Anja Karliczek sich darauf stützt, dass 135.000 Anträge bewilligt wurden, wird verschwiegen, dass über ein Drittel der Hilfsanträge abgelehnt wurden,“ so Amanda Steinmaus, Vorsitzende des fzs. Als die Überbrückungshilfen im September ausliefen, waren gerade einmal 65 Millionen der verfügbaren 100 Millionen Euro an Studierende ausgezahlt. 109.000 der 235.000 Anträge wurden abgelehnt. Einerseits seien die Zuschüsse, die die Konten der Betroffenen nur immer auf einen Betrag von rund 500 Euro aufstockten, zu gering, andererseits waren die Hürden zur Gewährung der Hilfen zu hoch.
Gleichzeitig stieg die Zahl der beantragten KfW-Studienkredite von Mai bis September im Vergleich zum Vorjahr um etwa das vierfache von 8.500 auf 30.800 Anträge und um einen Betrag von rund 600 Millionen Euro – das zehnfache der ausgezahlten Nothilfen. Die Kredite werden während der aktuellen Pandemie zwar zinsfrei verteilt, für die Empfänger:innen der Darlehen bedeutet dies jedoch dennoch eine Verschuldung, die im Falle einer erneuten Anstellung oder nach dem Studium erst zurückgezahlt werden muss und damit eine zusätzliche Finanzlast auf junge Menschen legt.
Außerdem gaben bei einer Befragung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) etwa die Hälfte aller Studierenden an, dass sie aufgrund der Pandemie voraussichtlich länger für ihr Studium bräuchten. Dies könnte zur Folge haben, dass sich ein Teil der Studierenden, die sich derzeit noch für BAföG qualifizieren können, dies in Zukunft nicht mehr können und dadurch nach anderen Wegen der Studienfinanzierung suchen müssen, ein weiteres Potenzial für Neuverschuldungen, die insbesondere ohnehin schon sozio-ökonomisch benachteiligte Personen betreffen könnten.
Rund die Hälfte der abgelehnten Anträge auf die Überbrückungshilfen mussten außerdem abgelehnt werden, da sich die Studierenden bereits vor der Pandemie in einer finanziellen Notlage befanden. Die Nothilfen dürfen nur an Studierende ausgezahlt werden, die durch die Pandemie in eine Notlage geraten sind, andere Notfälle werden nicht berücksichtigt. Verbände wie das fzs oder das Deutsche Studentenwerk (DSW), das die Hilfen auszahlt, fordern daher schon seit langem nach größeren Reformen. DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde sagt: „Für diese Studierenden brauchen wir dringend eine strukturelle Reform der Studienfinanzierung.“
:Stefan Moll
Prokrastinieren. Na, wieder mal was Dringendes zu erledigen und absolut keinen Bock, damit anzufangen? Hier ein paar Dinge, die Du dringend noch machen solltest, bevor Du anfängst, zu lernen. Ehrlich, ich meine es nur gut mit Dir.
Hausputz!
Siehst Du das ganze Chaos um dich rum? Meeeeeeine Güte, wie sollst Du bitte in dieser Umgebung konzentriert arbeiten? Überall liegt Zeug. Hast du in der Küche das getürmte Geschirr gesehen? Also wirklich. So geht das nicht! Und wenn Du gerade eh den Putzlappen in der Hand hast, die Fliesen am Herd könnten auch mal eine Reinigung vertragen. Und die Fronten der Küchenschränke auch. Wusstest Du, wie dreckig so Türblätter und -rahmen werden im Laufe der Zeit?
Pullover rasieren
Der Winter naht. Und während der kalten Jahreszeit wird es ja wohl dringend Zeit, die Strickpullis wieder auszubuddeln. Herrlich, wie muckelig warm die sind! Doch halt – was sind das für kleine, eklige Knübbelchen auf dem Pullover? Erstmal abzupfen! Tipp: Nimm Dir einen Einwegrasierer und rasiere vorsichtig den Pulli. Damit gehen die Knoten gut ab. Wobei, wenn Du Dich wirklich effizient drücken möchtest, bleibt lieber beim Abzupfen.
Schonmal die Katze ausgiebig gekuschelt?
Das arme, vernachlässigte Ding! Siehst Du diese großen Kulleraugen? Der Blick, in dem eine Mischung aus akuter Unterkuschelung, Hunger und Verzweiflung liegt? Chronischer Mangel an Leckerchen liegt scheinbar auch vor. Tze tze tze! Jetzt aber ganz flott mit einer ausgiebigen Kuscheleinheit wieder einschleimen und eine zweite anhängen, prophylaktisch für die kommenden Tage, in denen das arme kleine Geschöpf völlig auf sich allein gestellt überleben muss, weil Du egoistischer Mensch für deine Klausuren lernen musst.